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Lebensbilder des Autors

von Siglinde Lozano über ein ziemlich verrücktes Leben
Hans-Dieter Belling absolvierte auf dem Parallelweg eine kaufmännische und eine werbegrafische Ausbildung vor der IHK in Köln. Er hatte Praktikumszeiten in Zürich und Paris. Danach leistete er eine vier-jährige Militärdienstzeit bei der Deutschen Bundes Luftwaffe.
Belling wurde im Offiziersanwärter-Bataillon Fürstenfeldbruck mit zwei weiteren Soldaten, der Ehrenorden des Landes Niedersachsen / Schleswig-Holtstein verliehen. Belling und seine Fliegerkameraden in Ausbildung, waren in der großen Sturmflut 1962 zwischen Hamburg und Cuxhaven eingesetzt. Die drei jungen Soldaten hatten sich dort unter Lebensgefahr für die Rettung der einheimischen Mitbürger eingesetzt. Einer seiner Bataillons-Kameraden kam dabei ums Leben.
In der Bundeswehr-Akademie Erding, machte er eine Ausbildung als Kameramann und Luftbildfotograf. Es folgte ein Studium an der Westdeutschen Akademie für Wirtschaft-Kommunikation in Köln. Während des Studiums pflegte Belling Kontakt zum Medienwissenschaftler und Dozenten Dr. Ernst Braunschweig, und bearbeitete mit ihm dessen noch unveröffentlichte Erkenntnisse der massenpsychologischen Kumulationsgesetze. Auf Braunschweigers Anregung verfasste, Belling unter Einbezug der Braunschweigerschen Kumulationstheorien, eine wissenschaftliche Arbeit zum Thema „Das Problem der Milliardensummen an Streuverlusten in der Anzeigenwerbung“. Diese Arbeit bildete den Abschluss seines Studiums an der Westdeutschen Akademie für Kommunikation in Köln.
Nach seinem Studium erhielt er als Leiter des Gesamtmarketing in einem Pharmakonzern den Auftrag, bestehende Präparate nach ärztlichen Gesichtspunkten und unter eigenen Wettbewerbs- und Wertschöpfungsgesichtspunkten zu prüfen, diese im Markt zu festigen, bzw. einzuführen.
Belling gründete in der Nähe von Köln die PUBLIC RELATIONS AGENTUR, BELLING PRAGMA. Von dort aus war er mehrere Jahre für Kunden der europäischen Pharmaindustrie tätig.
Im Auftrag eines deutsch-französischen Pharmaunternehmens mit Hauptsitz in Paris, lernte Belling in New York Dr. Eric Stoetzner, den Director of Foreign Advertising der New York Times kennen. Es folgte eine intensive Zusammenarbeit. Stoetzner war Fachautor zahlreicher Bücher und Schriften über publizistische Themen, und er war derjenige, welcher den deutschen Tageszeitungen nach dem Krieg, ihr heutiges „Anzeigengesicht“ gegeben hatte. Auf der Grundlage verschiedener Aussagen von Belling in Bezug auf „DIE ETHIK IN DER WERBUNG,“ die er in seiner Arbeit „Das Problem der Streuverluste in der Anzeigenwerbung“ als absolut zwingend verstanden wissen wollte, vereinbarten Stoetzner und Belling, unter Stoetzners Patronat, ein journalistisch-werbefachliches Praktikum bei der New York Times. Belling wohnte zu dieser Zeit in der 42. Straße, einen Steinwurf weit entfernt vom Gebäude dieses Zeitungshauses am Times Square in New York.
Was die Prägung seiner wichtigsten Berufsjahre anbetrifft, so zählt Belling noch heute den Publizisten und Ratgeber Dr. Eric Stoetzner, sowie seinen ehemaligen Dozenten für Rhetorik und deutsche Sprache, Dr. Tacke von der Kölner Universität, und seinen Dozenten von der WAK, Prof. Dr. Klaus Adomeit, Rechtsphilosophie und Wettbewerbsrecht, zu seinen unvergessenen Vorbildern, als Menschen wie als Lehrer.
Ein später in Overath gegründetes Produktionsunternehmen wurde wegen wirtschaftlicher Verluste wiedereingestellt und abgewickelt. Für Belling eine unerwartete, herbe Zäsur, die ihn nachhaltig traf und eine Richtungsänderung einleitete.
Die Interdisziplinäre Wettbewerbsanalytik und die Beratung von Führungskräften wurde auf der Grundlage der vorausgegangenen Beauftragungen und Erfahrungen mit Projekten in Deutschland und Europa, für kleine, mittelständisch und global arbeitende Unternehmen, weiterentwickelt. Im Rahmen seiner Aufgaben wurde Belling von seinen Klienten weltweit, und auch in Krisengebieten eingesetzt.
Inspirationen für seine Arbeiten holte Belling sich seit über 30 Jahren als aktiver Hochseesportler auf dem Mittelmeer oder als Wanderer in den Alpes Maritimes in Südfrankreich.
In diesem weiträumigen poesievollen Denk- und Arbeitsrefugium entstanden unter anderem die Arbeiten:
BILDER UNSERER WELT * KNOW HOW IN METALS * DEUTSCHE LEISTUNGSSCHAU TOKYO * HONG KONG AIRPORT * DÜSSELDORF AIRPORT * WELT DES WETTBEWERBS * und auch der Entwurf der Öffentlichkeitskonzeption für die * ERSTE DEUTSCHE GESUNDHEITSREFORM der Bundesregierung, für den damaligen Gesundheitsminister Horst Seehofer.
Bellings Kompetenz in Fragen der Markt- und Medienmechanismen, sein analytisches Gespür bei komplizierten Sachverhalten, seine Zuwendung zu sensiblen und robusten Themen der Gegenwart, sind eine ideale Voraussetzung für seine Beratungs- und Vermittlungsarbeit sowie dafür, was er auch als professioneller Fotograf, Kameramann und Autor gelernt hatte, in seine mehr als 100 PR-Drehbücher und Filme, wie auch Bild-Schriftwerke einfließen zu lassen.
Als Belling zu Beginn der vergangenen Legislaturperiode des NRW-Landesparlaments darum gebeten wurde sich für die komplexen Belange einer Justizvollzugsanstalt und der darin arbeitenden und lebenden Menschen, als Mitglied des Beirats einzusetzen, gab es einen Moment des Zögerns. Er erinnerte sich aber an das Engagement seines Vaters Anton Belling, der 16 Jahre lang als ehrenamtlicher Sozialrichter in Köln tätig war. Der Vater war schwer kriegsbeschädigt, er war in einem Kölner Konzern damit beauftragt, zwischen den Interessen des Unternehmens und den Interessen der Belegschaft zu vermitteln, und für beide Seiten Härten auszugleichen. Er wurde für diese Arbeit mit dem Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Hans-Dieter Belling übernahm in Erinnerung an seinen Vater, ein 5-jähriges Beiratsmandat in der Justizvollzugsanstalt Rheinbach bei Bonn. Es waren fünf Jahre, welche er heute als die menschlich anspruchsvollste, und lohnenste Zeit in seinem bisherigen Leben betrachtet.
Als gelernter Wettbewerbsanalytiker wusste er, dass es oft Wahrheiten hinter der Wahrheit gibt. Und das es deshalb immer einen natürlichen Bedarf an Klärungen gibt, weil es eben die Natur von Menschen und Institutionen mit sich bringen, dass sie nicht in jeder Situation dazu im Stande sind, eine unvoreingenommene Entwirrung und Trennung von scheinbaren und wirklichen Problemen und Sachverhalten vorzunehmen.
Als Antwort auf diese Erkenntnis, konnte er es auch in seiner Beiratstätigkeit, im sozialen Brennpunkt einer JVA umsetzen, dass zum Abschluss einer jeden Bewertung, und zu Beginn einer darauf folgenden Handlung, zuerst auf einer konsequenten Hinführung zur einfachen und unverstellten Sicht der Sache bestanden werden muss. Alle Erklärungen und Handlungen sollen in der Tagespraxis einfachen Formeln folgen können. In jeder Bewertung und in jeder Handlung die in Kompliziertheit oder Unverständlichkeit schwelgt, nagt seiner Überzeugung nach, bereits der Wurm des nächsten Konflikts.
Belling lebte und arbeitete fünf Jahre in den Alpes Maritimes, im Hinterland von Nizza. Eine tiefe Zuneigung und Achtung vor der schaffenden Kunst zieht sich wie ein roter Faden durch sein gesamtes Leben. Sein hoher Respekt vor der schöpferischen Leistungsfähigkeit des Menschen schafften ihm Freunde in der Kunst. Besondere Erwähnung finden hierbei die Freunde Jean-Jacques Tosello und seine Frau Maryse, genannt: "le forgeron de la lumière", „Schmied des Lichts“, und die in Symbiose lebenden Maler und Bildhauer Ulysse Plaud und Marion Heybroek. Diese Künstler schaffen aus ihrer Klarheit und Einfachheit heraus überragende Kunstwerke, die sowohl bei bedeutenden öffentlichen und privaten Einrichtungen als auch in Galerien von Weltrang eine Heimat haben. Bellings Hommagen über diese Menschen sind ein einfühlsames Freundschaftsbekenntnis.
BERUFSAUSÜBUNGEN VOR DEM OFFIZIELLEN RUHESTAND
Unternehmensberater für Absatzwirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit. Wettbewerbsanalytiker, PR-Berater, Public Relations-Film-Autor und Regisseur. Kommunikationsberater Kunden: Klein, Mittelstand und Großkonzerne. Spezialgebiet: Interdisziplinäre Wettbewerbsanalytik, Beratung, Public Relations-Maßnahmen für Unternehmen in Europa, Russland, Nord-Afrika, Irak, Südost-Asien, Ozeanien, Nordamerika, China.
ESSAYS UND BUCHARBEITEN
♦Menschen und Landschaften ♦ Im Licht der tiefen Sonne ♦ LIFE IS JOURNEY ♦Tosellos Universum ♦ Immer gerade aus♦ Biografische Geschichten.
© Siglinde Lozano







